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Zusammenstoss der Kulturen

Eine Gruppe Overlander geht zusammen essen. Man kennt sich nicht so gut, hat sich auf dem Zeltplatz getroffen. Doch alle haben sie gemeinsam, dass sie durch dieselben Länder gereist sind und ähnliche Erlebnisse gemacht haben. Alle können Geschichten von grosser Gastfreundschaft erzählen.

Nach dem Essen kommt die Rechnung. 280 pakistanische Rupien für 6 Personen. Rund 3 Franken, circa 50 Rappen pro Person. Während die einen beginnen zu rechnen wer genau wieviel zu bezahlen hat, lege ich einfach einen 100-Rupien-Schein auf den Teller. Die Lockerheit setzt sich nicht durch, die Erbsenzähler zählen weiter und einer stellt klar, dass er mir noch 25 Rupien schuldet.

Rückblende in die Türkei

Für einen Türken ist es nicht nur selbstverständlich, es ist Pflicht und Ehre seinen Gast vollständig zu umsorgen. Geht man gemeinsam essen kann man zwar versuchen zu bezahlen, aber man sollte nicht hoffen, dass es dann auch klappt. Brüder die gemeinsam essen gehen streiten sich darum wer bezahlen darf, ein liebevolles Ritual. Als Reisender kommt man regelmässig in Genuss dieser Gastfreundschaft. Ich habe nur die wenigsten meiner Tees selber bezahlt. Und wie oft ich zum essen eingeladen wurde, kann ich auch nicht zählen. Da wirkt es beschämend wie abweisend die Einwanderer bei uns manchmal behandelt werden.

In Europa zahlt man getrennt. Ein Ausdruck von Individualität, Selbständigkeit und dem Wunsch möglichst wenig Verpflichtungen zu haben. Füreinander zu zahlen ist Ausdruck einer freundschaftlichen Verpflichtung die für Europäer einengend wirkt. Einengend wirkt es aber nur wenn man immer nachzählt. Verbunden mit Grosszügigkeit ist es befreiend. Und von diesen Grosszügigkeit habe ich hoffentlich etwas gelernt auf meiner Reise. Umso krasser wirkte es auf mich, dass andere da gar nichts gelernt haben.

Ich konnte meinen Bekannten dann zum Glück davon überzeugen, die 25 Rupien zu behalten, sie als Gastfreundschaft zu betrachten und doch ein andermal irgendjemanden einzuladen. Hoffentlich hat er etwas gelernt.

 

Ist das nicht gefährlich in Pakistan?

Nein, es ist nicht gefährlich.

Wenn ich das sage glaubt ihr mir natürlich nicht. Das klingt nach einer Verniedlichung und ihr werdet weiter an eurem Vorurteil festhalten: In Pakistan ist es gefährlich. Und das stimmt. Es ist gefährlich dort! Während man in Pakistan ist, könnte man mit dem Flugzeug abstürzen, einen Herzinfarkt haben, in einen Verkehrsunfall verwickelt werden oder einem Bombenanschlag zum Opfer fallen. Alles Risiken die auch das Leben in Europa mit sich bringt.

Aber es ist doch gefährlicher als hier.

Genau. Ein bisschen. Doch gerne vergisst man wie viele europäische Touristen jedes Jahr nach Südostasien fliegen und dort ein grosses Verkehrsrisiko auf sich nehmen. Wir können dankbar sein, dass es bei uns so sicher ist. Doch die meisten von uns sind bereit ein etwas grösseres Risiko auf sich zu nehmen als das Risiko eines europäisches Durchschnittsalltags. Und das ist ok! Leben heisst erleben heisst Risiken auf sich nehmen!

Aber in Pakistan gibt es doch Bombenanschläge.

Ja, täglich sogar. Nur gibt es in dem Land auch 173 Millonen Menschen. Und in einem Bombenanschlag sterben 0-100 Menschen,selten mehr als ein Dutzend. Ich würde die Zahlen gerne mal mit der Zahl der Verkehrstoten vergleichen. Dazu kommt, dass praktisch alle Anschläge auf Staatsgebäude oder auf Polizeistationen abzielen. Die Chance als Tourist Opfer eines Attentats zu werden ist sehr klein. Ich schätze sie sogar kleiner ein, als die Chance von einem Lastwagen überfahren zu werden. Zugegeben, die Chancen addieren sich. Doch das Risiko, dass man mit einer Pakistanreise eingeht ist klein und es wird jedes Jahr von Dutzenden Touristen eingegangen die das Land auch wieder heil und um Erlebnisse reicher verlassen.
Interessant war ja, dass ich mich im Alltag in Pakistan sicher gefühlt habe. Ich bekam die Anschläge näher mit, las die Zeitung, redete mit den Einheimischen, fuhr an Orten vorbei wo Anschläge stattfanden. Doch die Chance, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort bin, war so klein, dass sie mich nicht mehr berührte.

Wenn Pakistan so sicher ist, wo ist es denn überhaupt noch wirklich unsicher?

In Kriegsgebieten, an Orten an denen offen gekämpft wird. Dort sollte man sich wirklich nicht aufhalten. Ausser als Kriegsjournalist vielleicht. Die überleben ihre Einsätze übrigens auch fast immer. Wieso das? Weil Kämpfe meistens nur in einigen Strassen und zu einigen Zeiten toben. Weil es auch in einer Stadt im Krieg oft sichere Quartiere gibt. Es gibt viele Mitarbeiter von Hilfsorganisationen die in Kabul, der Hauptstadt von Afghanistan, leben und überleben. Und man kann auch nach Afghanistan reisen.

Man muss nur seine Hausaufgaben machen. Man muss wissen wo man wann besser nicht hingeht. Und so war es auch in Pakistan. Ich war nicht im Swat-Tal und ich war nicht in Peshawar – der Grenzstadt zu Afghanistan in der es viele Anschläge gibt. Doch das Swat-Tal ist klein und Peshawar ist eine einzelne Stadt.
Ganz anders sieht es für die Einheimischen aus. Ich konnte jederzeit weiterreisen, sie mussten bleiben, hatten Häuser und Familie dort. Das schlimme ist nämlich nicht ein einzelner Anschlag, schlimm ist die wachsende Verunsicherung. Ich war zu einer Zeit in Islamabad in der sich die Zahl der Anschläge im Land von wöchentlich auf täglich steigerte. Die Armee ging agressiv gegen Militante vor und die gaben mit Anschlägen zurück. Universitäten und Schulen wurden bedroht und für ein bis zwei Wochen waren viele davon geschlossen. Plötzlich war der Schulalltag nicht mehr geregelt möglich. Die Kinder blieben zuhause was wiederum eine Umstellung für die Eltern mit sich brachte. Der Alltag begann zu bröckeln. Die Verunsicherung war gross. Wie geht es weiter, wie wird sich die Situation entwickeln? Inzwischen ist der Alltag wieder normalisiert, man geht trotz Drohungen und weiteren Anschlägen wieder zur Universität. Doch die Verunsicherung bleibt.

Dann soll ich also doch nicht nach Pakistan gehen?

Schau, es macht einen riesen Unterschied in welcher Rolle man in einem Land lebt. Wird deine Heimat unsicherer, dann beeinträchtigt das deine Lebensqualität direkt. Hat man Haus und Familie, ist es dein Heimatland, dann ist grösstmögliche Sicherheit wünschenswert. Bist du aber Reisender, Tourist, Besucher, dann hat die Unsicherheit nicht dieselben Auswirkungen auf dich. Pakistan ist ein sicheres Reiseland. Je nachdem wie du sicher definierst. Was bedeutet für dich Sicherheit?

 

How far can you go?

I was in Iran, I was in Pakistan. For many people, it is unthinkable to go there. Why? It is not safe they say.

What is safety? When are you safe? We normally don’t think about it, but honestly we know that we are never safe. Every second our heart could stop beating, every time we walk we could slip and fall and get injured deathly, every time we close the door of our house behind us is a moment we enter a dangerous world (as if there would be no danger inside the house as well). Some people are paralyzed because they are scared of life. Others step out into that world and enjoy the life that was given to them.

So you are scared of going to Iran and Pakistan while I recommend it. What can you do to overcome your fear? First, define what being safe means for you. Second, inform yourself.

What is safety?

You are never entirely safe. Live with it. Safety is always relative. You can express it in a chance to survive a certain situation, but you can never entirely guarantee it for anybody. So it is never about if something is secure or not, but about how secure it is. How unsecure is too much for you? Take some time and find your line. My personal line is the everyday traffic on the streets. Many people get killed every year by simple traffic accidents. And we live with it, it is a part of the risk we are willing to take as a society. Every day. And it is okay for me too. So I consider everything that is safer than street traffic totally safe for my life. And everything that is more insecure than traffic is worth a second thought. I don’t have a no-go line because I was never confronted with it. A German friend of mine who lived in Pakistan has one. She would quit her exchange semester and go home if there is open fighting on the street. Not before.

Maybe that line is totally unrelated to what you can think of. Let me show you the steps there. First, let us go to India (or any Asian country, for that matter): The traffic is crazy. It is dangerous – at least if we apply my line. But still, crowds of tourists go to India every year. For all of them it is okay to stretch the line to some more crazy traffic. So it is for me.

For a long time, the situation in Pakistan was like this: There were suicide attacks, but only rarely and always on government buildings (police stations, secret service offices etc.). Is that something to fear? Not really, unless you are a policeman or other government official. Otherwise the chance that it hits you is incredibly small. Way smaller than getting hit by a car.

This year, the frequency of the attacks increased. On the peak, there was a daily attack. Some on the market place in Peshawar (a city close to the border of Afghanistan), one on a sidebuilding of a mosque (killing a liberal cleric). That was during the time I visited the country and it was very interesting to see how it influenced people. Suddenly people did not feel so secure anymore. I could observe that feeling in expats who were discussing their security situation. Until this point they always found confidence in the fact that the attacks targeted the government and not them. Still, most of the bombs did. But suddenly the fear factor that a bomb could hit you everywhere everytime came into the game. Exactly what the obscure enemy wants. But everybody stayed. Nobody left the country in a rush. The news were big, the unease was growing, but the real danger was still small.

What the foreigners know is that they have to keep themselves informed. Because it could happend that the front moves. And you don’t want to have an open fight close to your city, not talking of one in front of your house. That would be a real reason to leave. But the chance that this would happen was small. Which brings us to the second point.

Inform yourself

Be honest. You don’t have a clou about Pakistan. You have seen some pictures on TV and Pakistan is always in the news and that gives you a bad feeling. So what you first have to do is learn to put what you see on TV in relation. You see the result of a bomb blast, you see a huge demonstration, you see streams of refugees, you see open fightings. Well, did you ever think about that this probably happened only in one street? And in the next street… Yeah, have you ever, ever thought about the street behind the one in the news? I tell you something: In the street behind, in the parallel street, there is everydays life ruling. Maybe not in a war zone, but for sure in Islamabad.

In Turkey, I saw news on TV, showing refugees within Pakistan and I got the feeling they are flooding all the country, making it impossible to move. I almost skipped Pakistan because of that. What a huge mistake that would have been. Because of that, I know how hard it is to put information into relation when you don’t have the opportunity to see behind the news. Well, at least, try it. Don’t let fear rule. Don’t be put of by a destination by poor information. Even if there is an open war going on in a country, chances are that it is travelable in big parts. Have you thought about how journalists get the news without being killed? They are mainly in the street behind…

So, which additional information made me going to Pakistan?

Or: why didn’t I got killed in Pakistan?

The country is huge. Have you ever had a look at it on a map? You know that India is vast, but in North-South direction, Pakistan is not that much smaller. On the TV screen it may look small and the point showing where is bomb blast was covers half the country, but take it into relations. All the places they don’t cover in the news are totally safe.

I avoided all the ‘most unsecure’ areas. The areas were the army is active, Peshawar – the city close to Afghanistan that faces regular bomb blasts on market places. In most of the places I went to, I felt totally safe.

There are even travellers going to Afghanistan. I even heard the rumour that some Japanese guy cycled through it half a year ago. There are travellers going to Iraq. You think this is suicidal? Not if you inform yourself well. Most visitors to Pakistan skip Peshawar for security reasons. Most visitors to Iraq stay in the north which is a safe part, ruled by a Kurdish government. It is all about good information and about where you draw your line.

 

Wenn der Magen rumort

Reisedurchfall. Diarrhea. Zu deutsch Diarrhö. Es trifft jeden mal der auf den Subkontinent reist. Ausnahmen haben ihre Kleinkindjahre in Bangladesch verbracht. Und auch die triffts mal.

Zur Vorbeugung empfiehlt sich eine schnelle Angewöhnung an die lokalen Bakterien, aber nur an die guten. Und wo findet man die haufenweise? Im lokalen Joghurt, das nicht wie zuhause steril verpackt im Supermarkt daher kommt, sondern an kleinen Ständen offen verkauft wird, es lagert in grossen, oben offenen Blechbehältern, obendrauf eine Rahmschicht, vergleichbar mit der Schicht auf gekochter Vollmilch, nur besser.

Dave drinking a Lassi

Also bestellen sie sich ein Lassi. Der Joghurtdrink den es jetzt auch im Coop gibt ist sehr schmackhaft, es gibt ihn süss oder salzig und häufig mit Fruchtsäften vermischt. Der im Coop ist auch nicht schlecht, hat aber nichts mehr mit dem Original zu tun das sie sich jetzt bestellen werden. Bestellen sie sich ein Plain Lassi, süss, aber ohne Eis. Sonst sieht ihr Magen neben den guten Bakterien auch gleich eine Menge der schlechten Bakterien. Denn das Eis wird aus Leitungswasser hergestellt. Was bei uns fast Mineralwasserqualität hat, kann in indischen Grossstädten nur durch die Farbe von Kloakenwasser unterschieden werden. Die Bakterienkonzentration ist in etwa dieselbe. Benutzt wird es trotzdem häufig. Zum Früchtewaschen (deshalb sollen sie auch erstmals auf ein Fruchtlassi verzichten) oder zur Eisherstellung. Das Eis kommt in grossen Blöcken daher, es wird offen durch das ganze Quartier transportiert – mit Eis konsumieren sie also nicht nur viele Kolibaktieren sondern auch eine schöne Menge Strassendreck – um dann ihr Lassi von innen zu kühlen und ihren Magen zu verderben.

Eisverkauf auf offener Strasse

Lassi trinken (ohne Eis) und beten. Viel mehr können sie nicht tun. Beten können sie allerdings zu ziemlich vielen, das ist in Indien schön. Überall hat es einen potentiellen Kraftspender. An jeder Strasse steht irgendwo ein heiliger Baum, ein Minitempel, irgendwo hängen ein paar Girlanden und eine Glocke.

Trotzdem. Beten sie so viel sie wollen. Irgendwann holt sie der Durchfall ein. Denn sie können ja nicht nur in einigen wenigen ausgewählten Restaurants essen. Sie können sich nicht überall die Küche ansehen und den Besitzer kennenlernen. Nein, denn sie sind hier zum reisen. Im Zug, im Bus oder auch mal im Flugzeug. Quer durchs ganze Land, von altem Steinhaufen zu altem Steinhaufen. Überall werden sie Fotos machen, in der Sonne rumlaufen, Enge und Gedränge aushalten, dazu ganz viele Schreie die ihnen je nach Ort eine Riksha (fast überall), einen Führer (bei den grossen Attraktionen), eine Bootstour (in Varanasi), Haschisch (auch Varanasi) und ganz viel nutzlose Souvenirs andrehen wollen. Das alles wird sie ermüden und sie werden etwas essen wollen. Nicht im sichersten Restaurant, sondern im nächsten. Das wird eine Zeitlang gutgehen. Aber eines Tages wird es sie erwischen. Ein ungewaschener Apfel, eine schlechtgekochte Mahlzeit, vielleicht auch nur der Stress der die Fremde ihrem Körper zufügt. Erst wird ihr Magen rumoren und dann werden sie viel Zeit auf dem Klo verbringen. Später im Bett. Blöd nur wenn sie am nächsten Tag gleich weiterreisen wollen. Doch immerhin daran hat ihr Hausarzt gedacht, er hat sie vor ihrer Indienreise mit Immodium ausgestattet. Das hilft zwar nicht gegen die Ursache des Durchfalls, aber immerhin lähmt es den Darm, wenn sie Glück haben kommt also nichts mehr unten raus. Wenn sie Pech haben rumort es dann da drin um so fester und wenn es alles wieder raus kann, geht es noch länger bis es wieder gut ist. Trotzdem: für lange Busfahrten ist Immodium wirklich essentiell.

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Und dann? Erst mal werden sie nichts essen, auch gar keinen Hunger haben. Trotzdem sollten sie schnell wieder zu Kräften kommen. Also Reis, Bananen, Cola, Mineralwasser. Wenns dann besser geht, darfs auch etwas Gemüsereis, Joghurt, Brot und Tee sein. Wenns über längere Zeit ganz schlimm ist, dann sollten sie den Salzverlust kompensieren. Elektrolytische Getränke kennt man bei uns nur als Sportlernahrung, in Indien finden sie sie in jeder Apotheke, fragen sie nach O.R.S., es ist billig, gut und gesund. Gewisse Zeitgenossen schreiben O.R.S. auch eine heilende beziehungsweise magenberuhigende Wirkung zu. Nehmen sie es besser früh.

Wenn sie Glück haben ist alles nach drei bis sieben Tagen vorbei und sie können das reisen wieder geniessen. Wenn sie Pech haben waren sie nur für einen Zwei-Wochen-Urlaub hier. Pech haben sie auch wenn es richtig heftige Bauchschmerzen sind, dann besuchen zur Sicherheit mal einen Doktor. Wenn sie Glück haben ist der in ihrem Hotel nur einen Telefonanruf entfernt. Wenn sie dazu noch Fieber haben, müssen sie unbedingt zum Doktor, es könnte ja auch Malaria sein. Sehr wahrscheinlich nehmen sie dann drei, vier Tage Antibiotika, fühlen sich müde oder auch nicht und danach ist ihr Stuhlgang wieder fest und schön und sie fühlen sich fit und munter. Blöd nur, dass mit das Antibiotikum mit all den bösen auch vielen guten Bakterien den Garaus gemacht hat. Mit grösster Wahrscheinlichkeit geht das ganze also in Bälde wieder von vorne los. Dann bleibt ihnen nur noch für den Rest ihrer Reise auf Reis- und Bananenlassidiät zu gehen.

Es muss nicht gleich Antibiotika sein

IspagholZwischen Lassitrinken und Antibiotika gibt es noch eine Reihe nützlicher Helferlein. Zuerstmal weiss jeder Inder dem sie begegnen tausend Speisen die der Verdauung zuträglich sein sollen. Zum Beispiel Fenchelsamen. Die bekommen sie in jedem Restaurant als Atemverbesserer mit der Rechnung, am meisten Wirkung auf ihren Magen haben die wenn sie eine Suppe daraus machen, eine halbe Stunde kochen und trinken. Ispaghol heissen die Samen irgendeiner Pflanze die helfen den Darm zu stopfen und gut für die Magenwände sein sollen. Dann gibt es auch Medikamente die Amöben in ihrem Darm abtöten aber noch keine Antibiotikas sind (z.B. Flagyl oder Lotomil), ob die Wirkung aber weniger zwiespältig ist, sei dahingestellt. Fragen sie ihren Apotheker, der hat alles. Seine Sprache müssen sie nicht sprechen, über den Bauch streichen reicht als Zeichen und sie werden bald irgendein Gegenmittel in den Händen halten.

Wenn bei aller Behandlung immer noch was im Argen ist, ihr Magen rumort es sie aufs Klo drängt, aber es doch nicht so richtig schlimm ist, das aber über Wochen so weitergeht, dann haben sie vielleicht Giardiasis. Ihr Apotheker besitzt wirksame Gegenmittel (Metronidazol, Tinidazol).

Und zum Schluss: Übertreiben sie es nicht mit der Chemie, dann können sie ihre Reise hoffentlich bald wieder geniessen.
Happy travelling!

 

I am in India! – Ich bin in Indien!

(Deutsch ein bisschen weiter unten)

It is not news anymore, but still: I made it to India! A month ago I crossed the border between Pakistan and India. I was so happy that I finally reached the goal of my trip!

Border Crossing 1
Border Crossing 2

The first few days I spent in Amritsar at the Golden Temple, the most holy place of the Sikhs. I really enjoyed it. It is a very special atmosphere.


Ich bin in Indien! Das ist nun schon einen Monat lang so, aber egal, am 22.November erreichte ich mein Ziel Indien! Ich war hoch erfreut und den Rest des Tages überdreht.
Die nächsten Tage verbrachte ich in Amritsar beim Goldenen Tempel – das Herzstück der Stadt und der heiligste Ort der Sikhs.
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Viele Pilger übernachten dort, draussen auf dem Steinboden. Es gibt auch Zimmer für wenig Geld, aber nicht für uns. Für Touristen wurde aber extra ein Tourist Dormitory eingerichtet. Massenlager, wie ein Hostel, warme Dusche und gefiltertes Wasser. Gratis. 3 Nächte darf man bleiben. Im Tempelareal gibt es auch eine Gemeinschaftsküche die rund um die Uhr geöffnet ist und immer das gleiche serviert. Einfach, schmackhaft, nahrhaft. Und gratis! Die Gastfreundschaft der Sikhs hat mich beeindruckt. Ich war auch beeindruckt von der Logistik, es werden etwa 30-40‘000 Mahlzeiten pro Tag bereitgestellt. Ich habe dann auch mal selber eineinhalb Stunden beim Abschwasch geholfen und gesehen wie das gemacht wird. Das Geschirr geht durch 5 Waschgänge, drei Mal Seife und zwei Mal Wasser. So ist sichergestellt, dass es am Schluss garantiert sauber ist.
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Um den Tempel rum ist eine wunderschöne heilige Atmosphäre. Im Tempel selber wird die ganze Zeit gesungen, die Musik wird per Lautsprecher in das ganze Areal übertragen, der Tempel ist von einem grossen Wasserbecken umgeben. Als ich das erste Mal dort stand, dachte ich daran, dass das doch so oft mein Ziel war. Der erste Ort in Indien, Amritsar, der goldene Tempel. Und jetzt bin ich dort. Bin mit dem Fahrrad dahin gefahren. Auch mal mit Bus und Zug, aber alles über Land. Und jetzt stand ich davor. Ich dachte daran wie ich von zuhause abgefahren bin, meine Lieben zurückliess, erst noch auf vertrauten Strassen fuhr und bald die Schweiz verliess. Und während ich um das Becken rum lief und langsam auf den Tempel zuging liess ich mir all die Erlebnisse und Begegnungen durch den Kopf gehen die diese Reise zu dem gemacht haben was sie ist. Es war ein wunderschöner Moment.

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A story from Pakistan that should not be forgotten

Cycling on the G.T. Road, not far away from the Waga border post, we stopped for a tea at a little restaurant (if you can call it like that). A few benches in a garage and a table outside on which the tea was brewed. Only after we ordered the five teas we realised that we did not want to sit inside, there were way to many flies. We sat outside against the wall of the shop.
The owner of the shop next door then brought chairs outside for us!

Could that ever happen in our country?

 

Antworten auf Leserfragen zu Pakistan

Wie reagieren Pakistanis auf meine Präsenz? Kommt dir da manchmal auch Ablehnung entgegen, weil du aus dem Westen kommst, oder sehen sie in dir vor allem den mutigen Besucher, über den sie sich freuen, weil sie sonst wohl kaum Touristen sehen?

Im Grossen und Ganzen ist ein gastfreundliches Gefühl zurückgeblieben. Die Männer die mich beim reisen ansprachen waren nett und manchmal wurde ich eingeladen. Was man allerdings erhält sind komische Blicke, Starren. Aber ist das verwunderlich? Ich bin nun mal der rosa Elefant, habe Seltenheitswert und all die Pakistans gehen ja nicht einfach die Welt anschauen. Dann spreche ich ihre Sprache nicht, kann also nicht mit ihnen reden und so bleibt Verwunderung und Fragezeichen zurück. Es gab Momente wo ich mich gefragt habe, ob die Menschen wohl denken ich könnte ein Amerikaner oder ein Spion sein. Verschwörungstheorien haben Hochkonjuktur. Wer steckt denn nun wirklich hinter den Anschlägen? Wer will Pakistan schwächen? Woher kommt der Sprengstoffe für die Anschläge? Antworten auf diese Fragen führen manchmal zu obskuren Antworten. Da wird Indien beschuldigt den Talibans Geld zu geben, damit es in Kashmir einen weniger starken Gegner hat. Da wird gemunkelt, Blackwater (die von den USA angeheuerte Privatarmee) laufe ausser Rand und Band. Solche Geschichten. Die werden nicht von vielen geglaubt, aber sie sind da. Und wenn dann in der Zeitung steht, dass die USA irgendeine obskure Aktion am Laufen hat hat, dann könnte das schon dazu führen, dass man eher für einen Spion gehalten wird. Aber: Mir ist nie etwas negatives entgegengeschlagen.

Pakistan hat eine touristische Region: Der hohe Norden. Die Berge. Und dort spürt man die Situation intensiv. Viel Wirtschaft dort dreht sich um Tourismus. Und es kommen einfach nicht mehr viele Touristen. Ironischerweise ist der Norden immer noch eine der sichersten Gegenden von Pakistan. Da hört man die Einheimischen dann mal etwas klagen über ihre Situation.

Sport

Kricket geht über alles. Man sieht spielende Jungen in Parks, in Hinterhöfen, wo auch immer. Oft wurde ich gefragt “What is your favourite sport?” Meine Antwort “Football” löst natürlich nicht gerade Begeisterung aus, deshalb habe ich immer mit dem Satz “And your one is kricket, right?” nachgedoppelt. Einmal ‘Kricket’ im Satz verwenden und schon hat man ein Lächeln auf das Gesicht des Fragestellers gezaubert.

Religion im Alltag

Es ist ein muslimisches Land und das merkt man. Wenig Frauen auf den Strassen (regional), keine Betrunkenen, keine Nachtclubs. Aber der Islam hat sich mir gegenüber eher passiv gezeigt. Ich habe vielleicht mal einen Gebetsaufruf gehört. Immer wieder sah ich Männer am beten. Aber keine Missionierungsversuche oder so was. Ich war dem Thema Religion gegenüber vielleicht auch schon etwas abgestumpft nach vier Monaten in islamischen Ländern. Das hat sich auch darin gezeigt, dass ich praktisch keine Moschee besuchen ging in Pakistan.

 

Ein Einblick in das Alltagsleben eines Fahrradfahrers

Nachdem ich einige Zeit Backpacker war, schöne Berge und Täler gesehen habe, Achttausender, mich ausgeruht und in unbeheizten Hotelzimmern gefroren habe, im teuersten Hotel am Ort ein super Frühstück zu einem guten Preis gegessen habe und viele Leute getroffen habe, ging es zurück nach Islamabad wo ich mein Visum für Indien abholte.

Yes, bereit um weiterzufahren! Bereit nach Indien zu gehen. Das Ziele ist so nahe. Aber…

Ich war wirklich unmotiviert. Und ich hatte noch nie solche Mühe mich selber zum weitergehen zu bringen. Es brauchte mich einige Tage um Islamabad und den Zeltplatz mit all den netten Leuten hinter mir zu lassen. Aber ich habe es dann geschafft und bin in drei Tagen nach Lahore gefahren.

Unterwegs habe ich viele Notizen gemacht. Hier ist ein Einblick in den Alltag eines Fahrradfahrers:

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10.11.:
Viel in meinem Kopf. Neue Freunde die ich hinter mir lasse. Eine Reise die unfertig ist. Nicht am Ziel, aber es gibt auch kein Ziel mehr. Es gibt nur noch ein Datum. Sie muss wieder mit Sinn gefüllt werden. Ein Körper der sich ausruhen müsste, der aber in diesen Gegenden immer wieder zurück zu den Magenproblemen kommt. Sehnsucht nach zuhause. Das Essen, die Wärme meines Elternhauses, Nähe mit meiner Freundin. Warme Duschen, gutes Essen, den Körper wieder aufbauen. Auch die Seele, all die lieben Menschen die nicht bei mir sind.
Aber nach Hause gehen würde das nicht lösen. Ich könnte mich erholen. Und dann? Zurück kommen und wieder mit schwachem Körper reisen? Wohin? Weshalb? Ich will Indien sehen und zwar auf dieser Reise. Das war das Ziel und das verfolge ich.

All diese Gedanken. Sie zeigen auf die Zukunft. Und es gibt nur den Moment. Jetzt bin ich hier, in Pakistan, auf der Strasse. Wieso? Es erfüllt mich nicht. Es ist ein Prozess durch den ich muss.
Ich höre Terra Naomi, dann Waldeck die mir sehr gefallen. Gehe in ein Hotel. Esse. Bin alleine. Will nachdenken, aber bin zu müde. Am nächsten Tag wieder dasselbe. Ich will mich reflektieren doch ich kann nicht denken. Wieder Terra Naomi, dann Waldeck. Immer weiter. Auf der Strasse nach Lahore.
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Später am selben Tag:
Der Start heute morgen war harzig. Alle 5 Minuten habe ich auf die Uhr und auf den Kilometerstand geschaut. Ich wollte vorwärts, aber meine Beine waren nicht so schnell wie meine Seele und meine Seele noch nicht wieder so langsam wie die Strasse. Doch irgendwann fand ich meinen Rythmus. War wieder am fahren.

Vorbei an allem was typisch Pakistan ist: All die kleinen Shops, überall irgendwer am schweissen, rumsitzen, pinkeln oder Tee trinken. Ich lehne Einladungen zum Gespräch weiterhin ab. Um halb 12 hält mich ein Verkehrspolizist mit akzeptablem Englisch an. Ich nahm die Einladung auf einen Tee an. War nett, das Teehaus war neben einem der Shops in dem sie aus alten Pneus Körbe machen. Cool. Der Polizist wurde gegen Ende mühsam, aber es war noch erträglich: Sind wir Freunde? Yes, Yes. Kann ich deine Adresse haben falls ich mal nach Australien, ou sorry, Switzerland komme? Klar (grrr). Nein, Telefonnummer habe ich nicht. Ja, hier Email.
Choda hafez. Die Begegnung hat mir trotzdem gut getan. Bin wieder etwas offener für das was um mich herum geschieht. Ich sehe einige Trucks mit geschnitzten Holztüren und kann sogar einen fotografieren.

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Es wird Mittagszeit und ich sehe ein KFC-Schild. Das hat mich getroffen, die Werbung ging in mich. Ich habe Ausschau nach einem Truckerrestaurant gehalten (Truckerrestaurants werden als sauber empfohlen, denn als Trucker kann man ja nicht andauernd auf die Toilette müssen!) und nie eins gesehen. Dazu die Angst, dass ich mir meinen Magen noch mehr verderbe. KFC wäre da schon nett… Ein paar Kilometer später stand ich auch tatsächlich davor. IMG_2811

IMG_2807KFC. Eine Oase im chaotischen Pakistan. Wie Islamabad. Wie ein Kamel bei uns zuhause. Ein Ufo. Ein Fremdkörper. Grüne Wiese, nette Sitzgelegenheiten, ein grosszügiger Spielplatz, Rasensprenger. Drive-through! An der Tür aber wieder 2 Wachmänner mit Shotgun. Drinnen sauber, Plattenboden, weite Glasfenster, Pop in den Lautsprechern. Ja. Britney Spears mit: Baby, do it one more time. Auf der Toilette hat es Flüssigseife, aber keine Handtücher. Kunden in Shalwar Kameez kommen zur Tür herein und es fühlt sich falsch an.

Abends:
Um 14 Uhr ist meine Mittagspause beendet. Ich weiss: Noch etwas mehr als 3 Stunden, dann wird es dunkel. Ich möchte morgen in Lahore ankommen, also sollte ich heute möglichst viele Kilometer machen ohne die Kräfte aufzuzerren die ich morgen brauche.

Noch 160 km bis Lahore: Ramones im Ohr. Abweisend zu den mich ansprechenden Verkehrsteilnehmern. Es ist hügelig. Wer hat noch mal gesagt alles wäre flach? Das war glaube ich ein Motorradfahrer…
152km: Yann Tiersen – passend zu meiner Stimmung. Wäre das nicht auch ein guter Soundtrack für Pakistan? Ist Pakistan nicht wie Paris im Herbst? Eigentlich schön aber die Umstände stimmen nicht.
Noch 148 Kilometer. Der Kampf gegen die Sonne wird deutlicher.
Weiterstrampeln. Ich gönne mir keine Pause. Meine Beine reiben an der Radelhose.
136km: Die Sonne steht noch 10° über dem Horizont. Wasserbüffel, Felder, rote Sonne, Abendglühn, idyllisch. Auch wenn zuvorderst in meinem Blickfeld die laute Strasse und Siedlungen sind.
128 km: Die Sonne steht über dem Horizont
Noch 122 km bis Lahore: Ich fahre an Gujrat vorbei und nach einigen Kilometern entspanne ich mich. Das war mein Tagesziel und ich habe es erreicht.
17:00: Die Sonne ist nicht mehr zu sehen. Noch ist es hell. Die Suche nach einer Übernachtungsgelegenheit wird dringend.
17:15: Ich sehe ein schickes Hotel, ein Glaspalast mit vielen Wachen. Der erste steht bei der Einfahrt von der Strasse und lässt mich (wieso auch immer) ein paar Minuten warten. Ich fahre bis zur Tür, ein weiterer Wachposten ruft mir vom Dach zu, dass ich das Fahrrad 100 Meter weiter beim Autoparkplatz abstellen soll. Ich rufe etwas zurück und nerve mich, wurde mein Fahrrad doch sonst immer als Gepäck angeschaut, als Spielzeug, als was auch immer. Und plötzlich setzt es jemand einem Auto gleich. Ich kann es dann dort stehen lassen, nachdem ich es ein paar Meter verschoben habe. Das Hotel sieht innen aus wie aussen. Marmor, roter Teppich. Die Räume kosten dann auch 6000 Rupees aufwärts (CHF 70+). Die Kategorien sind ‘Suite’ und ‘Deluxe’. Ich bin schnell wieder draussen. Doch der Manager scheint fasziniert von mir. Da kommt jemand von Europa mit dem Fahrrad her… Er sagt er möchte mich nicht einfach so gehen lassen, was ich den zu zahlen bereit wäre. Die Antwort (dass ich sonst für 2-300 Rupees übernachte) lässt ihn erst verstummen. Doch er will mich noch auf einen Tee einladen. Ich lehne ab, ich möchte noch fahren solange man noch was sieht. (Wäre ich geblieben, hätte ich dann vielleicht eine Gratisnacht im Luxushotel rausschlagen können?)
Lange kein Schild und dann: nur noch 117 km bis Lahore
17:40: Ich sehe ein Truckerrestaurant, fahre weiter, ich brauche ein Hotel. Kriege Hunger. Sehe einen Feldweg der von der Hauptstrasse abzweigt, zu Feldern und Dörfern führt. Mir ist klar, dort werde ich irgendwo mein Zelt aufstellen können. Hunger. Ich fahre auf dem Seitenstreifen zurück zum Restaurant. Es ist jetzt ganz dunkel. Die entgegenkommenden Scheinwerfer blenden, auf dem Seitenstreifen hat es Sand der das fahren mühsam macht, Strassenbeleuchtung gibt es nicht.
18:00: Ich esse ein gutes Dhal (Linseneintopf) mit etwas Huhn und Roti (Fladenbrot), dazu Milchtee. Die Söhne des Restaurantbesitzers (14 und 19 Jahre alt) versuchen mit mir zu reden. Wir kommen nicht sehr weit. Ich trinke noch 2 Tees und lese in meinem Buch.
19:30: 70 Rupees war das Abendessen. Ich fahre zu dem Feldweg, realisiere dass das nicht so einfach ist mit diesen Feldern wie gedacht. Entweder sehr verworfene Erde oder frisch gesät. In einem Seitenweg hat es ein kleines Zelt und eine Feuerstelle. Wem gehört das, zu welchem Zweck steht das da? Ich weiss es nicht – das macht das einschätzen der Lage schwierig. Doch wird da heute noch jemand hinkommen? Kaum. Es macht eine super Übernachtungsgelegenheit für mich. Ich rolle meine Matte aus, wasche mich mit kaltem Wasser, werde immer wieder stutzig wenn es irgendwo knackt (was wenn doch noch ein Dorfjunge vorbeischaut und seiner Familie von mir erzählt?) und beruhige mich dann wieder.

Ich bin heute 130 km gefahren.
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12.11.:
6.38: Die Sonne weckt mich. Ich höre Traktoren und frage mich wieso noch niemand vor dem Zelt steht und mich anstarrt.
Mein Magen fühlt sich flau an. Ich esse ein paar Kekse. Packe langsam.
7:18: Ich fahre los. Realisiere, dass all die Traktoren auf der Strasse sind und nicht auf den Feldern.
7:38: Die Strasse hat mich wieder. Die Meilensteine werden regelmässiger: 98, 97, 96, 95, 94.
Ich fahre und fahre.

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Die letzten 40 Kilometer sind schlimm. Überall Fahrzeuge und Abgase. Keine Meilensteine die mich motivieren. Viele Fabriken und an der Strasse viel viel Abfall. Viele 2-Takter-Rikshas die die Luft verpesten und meinen auf volle Lautstärke gedrehten Musikspieler übertönen. Blauer Dunst. Endlich Lahore. Vorbei an Monumenten, vorbei an Data Ganj. Das Hostel.

 

Up, up, we go!

So what to do next? Flee the nannies! We took an overnight train to Rawalpindi/Islamabad. There I applied for my Indian visa and had to hear that I have to wait two weeks for it. Two weeks! What should I do? I had planned to go directly to India, skipping the beautiful north of Pakistan. But now, it sounded like an invitation to have a look at the famous Karakorum Highway, the Hunza Valley, the mountains. I left my bike in Pindi and took a bus up. But even without a bicycle, travelling kept being adventurous. Here are some stories.

In the bus up north

It was a 20 hours ride to get from the Indus valley up to Gilgit, the first station of the beautiful north. Distances are long and the road is bad. Really bad. The Karakorum Highway is just a path chopped into a steep mountain wall. And right now they are doing a lot of construction work. But back into the bus.

It got dark and cooler and cooler. The two little square roof windows were opened and I tried to close the one in the back, close to me. It did not work. Maybe it works electrically? I went to the front to ask if the driver or
the steward can close it. They did not understand what I want, but there was a nice man in the third row who spoke good English. And he told me: “We have a problem here. I am sorry. We need the fresh air. This man over there has a dead body with him.”

Na, da schluckt man erst mal leer.

I could then explain that I only need the back window closed, the steward came to the back and closed it with force. While turning around I had a discreet look at the mentioned man, but could not see a dead body.
At the next stop, my new friend explained the story. This couple had a baby, it got sick, they went to Islamabad for treatment, but were too late (or the treatment was not effective). Now they are bringing their dead child back to their village to bury it. Sad story.

Talking about India

In the hostel in Karimabad I started talking to some travellers about India. It is a strange situation, it seems like everybody has been there before, only you overlander have not. I asked for tips and where and how. And then something happened that has always happened, but still came unexpected. They told me better not to go to India! They told me it is nicer here in Pakistan, no touts, less hassles, friendly people. Again and again, wherever I go, people keep telling me not to go to the next place. And they are seldomly right. It took me a while to figure out that the one guy telling one bad story after the next was full of negativity and not a good reference. Sure, India must be a shock for the first time visitor who deboards a plane. But I did not come by plane. And in the ten days that I am here now, I did not get a bad impression at all. Travelling overland conditions you, I really recommend it.

A scene from a shop

I went to a shop which sold cloths and clothes. It was dusk and there was no light in the shop. We had to inspect the goods outside. Just after me, a lady with her daugther came to buy a jacket. She had a small discussion with the shopkeeper and then he said to me: “I have told her to coming during the daytime, so she can have a better look at what she buys. It is to dark now.”
Me: “Ou sorry, I did not want to come so late.”
He: “Nono, you are a tourist. That is alright. You tourist always have a lot to do. You always work in the internet and stuff.”

 

Multan

On the road to Multan everybody told us that Multan is safe. “Multan, no problem”, “Multan, safe”. So our expectations were quiet high. No police escort, freedom again. More opportunities to get in touch with locals.

We got disappointed. The local police chief seemed to have other ideas about the security situation. We had nannies all the time. And not just one policeman. No, it had to be a police jeep with six policemen! They always wanted to know our plans for the next day. Imagine five travellers who got used over months to always live in the moment, decide for the moment, people who don’t know where they will sleep at 6pm, but always find something and suddendly someone asks: When do you want breakfast tomorrow? What do you want to do tomorrow? What is your plan?
Police Escort
It was an experience. Imagine us going to the internet cafe. A jeep, two policemen in the front, four in the back, all with guns. All for a short ride to the internet cafe. And that in one of the supposedly safest cities in Pakistan. I may give you the image that Pakistan is really dangerous. But I think they were just übereager to protect us.

The only thing you can do, as always, is to make the best out of the situation. So we asked the policemen for a good and not too expensive restaurant, they brought us to one. They sat around a table, waiting while we were eating. We told them that we need to go to the hospital, no need for a taxi, they are our taxi, they even used the sirene. We want to see the shrines. They brought us there.

On the one hand, it was a cool experience, because it was so different. Always someone guarding you, we felt like VIP’s. On the other hand, always having someone asking where you are going is annoying, we felt like hostages.