Archive for the ‘Schweiz’ Category

Three weeks in Switzerland

When Indian people heard that I am from Switzerland, they often said: “best country in the world” or even worse “paradise”. I could only shrug, as I knew it is not heaven. But there is some truth in this description. I am from one of the most secure countries, from one of the richest countries and all that while it counts as one with very beautiful nature. So I never denied the descriptions. I could tell you here that Switzerland is really heaven or that it is not. Let’s skip that and go directly to my impressions after one year in the east.

My mother drove me home from the airport. The highway was empty, gray, concrete, pot-hole free. A smooth ride with no disruption. But also without anything to look at. There were no animals, no humans, nobody on a bike, bicycle or ox cars. And nobody at the side of the street making fire to keep himself warm.

Which would have been necessary. It was cold. Now it is 15 degree Celsius which counts as warm (spring is coming!), but two weeks ago it was snowing. I saw again how much the climate influences the people.

Everybody has a nice warm house. Or a nice warm appartment. It is just a necessity. You would freeze to death otherwise. That is probably also one reason for our social system. We have to offer housing to the poor, otherwise they die. It looks tough to us to see people sleeping on the street in India. But probably it would be the same here if it would be warm enough all year round.

Swiss people are on time. Everybody knows it. And it is still true. No wonder – who wants to wait in the cold?

Politness and privacy are valued high here. When you enter a local bus on the countryside you say hello when you enter. But for sure nothing more. You don’t start a chat with anyone. Not that it is forbidden. People just don’t know anymore how to do it. There are not many subjects anyway because it could become too private soon.

In India it happened often that someone approached me and we had a smalltalk like the following:
“What is your good name?” – “My name is David.”
“Which your country name?” – “I am from Switzerland.”
“Oh, Swisserland! What is your job?” – “I’m a Software Engineer.” (another ohhh)
“How much you earn?”

It is no problem to ask for the wage in India. I still smile when I think of doing that here. Even good friends don’t talk about their wage. Talking about talking about the wages is already critical. You can do it if you want. But the idea that a stranger asks you in the first little smalltalk how much you earn is so alien to us that I should do it once. And then make a picture of the shocked persons face.

I realized that I am still pretty Swiss. I did not change that much. People started to speak to me on the road in India, but I didn’t approach many people. Okay, it is more difficult when you don’t know how is speaking English and who does not understand a word, so you better rely on the ones approaching you, but still, it is not in my blood to start a smalltalk. I wonder if that privacy thing goes too far sometimes.

I did not have a cultural shock. I really expected one. But now, I am happy that I could just come home and did not have to readjust first. The only thing I felt was this little insecurity. Am I behaving right? Is my behaviour culturally appropriate? Should I behave a little different?

mountain view

The view from last weekend when I went for skiing

 

Eine Woche zuhause

Eine Woche zuhause. Der Stress, der Druck, man müsse etwas liefern. Niemand macht mir diesen Druck. Nicht die Gesellschaft, nicht Freunde, nicht die Familie. Nicht mal mein Bankkonto. Ich mache mir den Druck. Er kommt automatischerweise wenn man zuhause in der Schweiz ist. Wahrscheinlich ist es schon eine riesen Leistung wenn man ein kleines bisschen indische Gelassenheit in einen Schweizer Alltag hinübertransportieren kann.
Ein Stück weit ist es natürlich schon die Kultur. Oder der Anspruch den man hat, sich in der Kultur richtig zu verhalten. Man tut was man sagt. Und zwar schnell. Und wenn man sich verabredet ist man pünktlich. Plötzlich rennt man wieder auf den Bus. Ist auch kein Wunder, sonst friert dir der Arsch ab. Oder der deiner Verabredung. Auch nicht besser.
Überhaupt: man verabredet sich. Und das gilt. Einfach so ungefähr abmachen, es nicht schlimm finden wenn es doch nicht klappt, immer darauf vorbereitet sein, dass etwas unvorhergesehenes geschieht, das ist Indien. Wieviel davon geht auch hier?

 

Heimflug

Der Wecker klingelt. Sieben Uhr morgens, Mumbai. Ich wache in einer Zweizimmerwohnung auf in der 6 Menschen schlafen. Auf einer dünnen Matratze, über mir rattert der Ventilator, die Fensterrähmen haben keine Scheibe, nur ein dünner Vorhang trennt drinnen und draussen. Draussen hängt etwas Wäsche, schaut man am Tag runter zwischen die Mehrfamilienhäuser sieht man Abfall herumliegen. Vielleicht Kinder spielen oder Männer reden. Doch wir sind früh dran. Kein rausgucken, kein Frühstück sondern zum Flughafen.

Ein Taxi rufen, meinem Gastgeber nochmals Danke sagen. Vorbei an kleinen Shops, überall Menschen, Autos, Rikshas, Flyways, Düfte, mal gute würzige, mal urinale. Nackte Kinder, Slumgegenden, Leute die zur Arbeit gehen. Dem Taxifahrer sagen dass wir noch Lust auf einen letzten Chai hätten. Er fährt in eine Seitenstrasse, sucht einen Caywalla. Ich steige aus, jemand sagt: “Cay, 100 Rupees” und lacht mich an. Bei mir schlägt die Vorsichtsglocke, doch er macht nur einen Witz, lacht, zeigt mir wo ich Tee kriege. 2x 5 Rupees. Je 10 Rappen.

Am Flughafen will der Taxifahrer 400 Rupees. Ich zeige ihm, dass es 300 sind. Zum Glück ist er nicht die letzte indische Person die einen Eindruck bei mir hinterlässt. Der british airways-Schalter ist fast leer. Wir werden bald bedient und kommen uns wie blöde Touris vor als sich herausstellt, dass das Fahrradpaket nicht ca. 25 kg sondern 35 kg wiegt. Es war schon plastikumwickelt, wir schneiden es wieder auf, nehmen Dinge raus, füllen eine Fahrradtasche, wickeln meinen Rucksack und die Fahrradtasche zusammen, ein grosses Plastikpaket. Nach viel hin und her ist alles verpackt und im Gewichtslimit. Dazu gibts noch ein kleines Upgrade für uns beide. Die Schalterbeamten hinterlassen einen tollen Eindruck mit ihrer Gelassenheit und Hilfsbereitschaft. Der letzte Eindruck aus Indien.

Zwei Taschen, Ein Gepäckstück

Im Flughafen kosten zwei Samosas 54 Rs, draussen wären es 6-10! Der Immigration Officer fragt was ich in Pakistan gemacht habe und lächelt. Die Sicherheitschecks sind lückenhaft. Im Flugzeug bemerke ich, dass meine Halbliterwasserflasche immer noch im Handgepäck ist. Im Weiterflug von London nach Zürich werde ich bemerken, dass sie immer noch dort ist. Der Flughafen ist sauber, gross, luftig, unnatürlich, nicht mehr indisch. Der Duty-Free-Bereich ist voller Luxusgüter. Eine Kunstwelt. Vollklimatisiert. Sie kommt mir unnatürlich vor nach all den ungefilterten Eindrücken, all den ‘echten’ Erlebnissen.

Im Flugzeug lese ich einen Artikel über einen Soldaten der nach vier Jahren aus einem Gefangenenlager nach Hause kommt und dem seine Familie fremd ist. Dann sehe ich auf dem Schirm wie schnell wir fliegen.
Flugkarte
Pakistan ist überflogen, Iran, das Kaspische Meer. Dort bin ich der Küste entlang gefahren. Ich war bei Yazer. Ein wunderbarer Mensch. So gastfreundlich. Ein Freund. Alles zieht so schnell vorbei. Es kommen mir Tränen. Ich weiss nicht recht wieso.

In London gibt es Burger und Bier. Willkommen in Europa. Der Ort kommt mir trotzdem wie eine Lagerhalle voller Luxusgüter vor. Unnötig, unecht. Und der Steward im ersten Flug war ja so steif, britisch.

In Zürich kommt mir eine kühle Brise entgegen, schön. Im Tunnel begrüsst mich ein Heidi, dazu Alpenmusik, Schweiz Tourismus ist hier aktiv. Auf dem Klo trinke ich meinen ersten Schluck Hahnenwasser. Meine Familie. Wunderbar wieder bei ihnen zu sein. Im Parkhaus hat es einen Coop Pronto. Mein Bruder sieht meine Augen, gross und glänzend, er lädt mich ein. Erst bin ich überwältigt, dann weiss ich aber schnell was ich will. Ich kaufe ein Rivella. Dann noch ein Mangolassi und ein Joghurt. Dazu gibts viele Gewinnkarten. So was habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Jetzt werde ich auch wieder immer gefragt werden ob ich denn Cumulus- oder Superpunkte sammle. Shit.
Dann die Autobahn. Alles rollt perfekt. Kein Schlagloch, keine Unebenheit. Aber auch keine Stände, keine Menschen, kein Leben. Nur Beton.

Das Elternhaus fühlt sich nicht speziell an. Vertraut. Bekannt. Nicht neu. Nur die Platten glänzen unnatürlich. Ich bin mir wohl einen solchen Boden nicht mehr gewohnt. Ich habe einen Schock erwartet und da ist keiner. Nur vertrautes zuhause. Ist doch gut so. Das Essen tut gut. Fleisch, Käse, Brot. Ich erzähle die ersten Anektoden. Eine warme Dusche. Mh. Ich bin wieder zuhause.