Archive for the ‘Uncategorized’ Category

Artikel die aus meiner Veloreise entstanden

Nachdem ich viele meiner Erfahrungen auf dieser Seite zusammengefasst habe, hatte ich zuhause auch die Möglichkeit für mehrere Zeitschriften über Themen meiner Reise zu schreiben.

Für das deutsche Magazin Weiss auf Schwarz:

In der aktuellen Ausgabe des Schweizer Magazins Black Paper bin ich mit einem Artikel über Mumbai vertreten.

Ausserdem schrieb ich drei Artikel für das pakistanische Magazin Life with World Call. Diese sind leider ebenfalls nicht online verfügbar.

 

Welcome to Pakistan

What is the biggest danger for tourists in Pakistan? Do you think of Terrorists, Taliban, bombs and kidnappings?

If so, you are mightily wrong. It is plain and simple Diarrhea.

I am quite well again. But not really in the mood for writing. Jan, one of my fellow travellers was. So if you want to get a glance at my last experiences in Pakistan, I recommend to read his articles:

 

Leute die ich treffe

Nach Serbien habe ich lange keinen Radfahrer mehr angetroffen. Entlang der Donau nicht mehr und auch nicht als ich durch Bulgarien und nach İstanbul fuhr. In İstanbul sah ich noch ein Päärchen das mit Hund und Motorrad unterwegs ist, es machte auf der Strasse Eigenwerbung. Dann wieder lange nichts. In Ankara traf ich einen anderen Velofahrer, aber via couchsurfing – trotzdem, der Austausch tat gut.

Von Motorradfahrern werde ich immer wieder mal überholt. Viele davon türkisch. Die wollen einfach nicht aus ihrem eigenen Land raus.

Doch eines Tages, während ich mich an einer Tankstelle ausruhe, kommen zwei Velofahrer angestrampelt. Adam & Cat fahren von England nach Australien: www.cycling2oz.com
Adam and Cat

In Sivas laufen wir durch die Stadt, als ich im Eingang eines Hotels zwei Fahrräder sehe. Ich bin sofort rein und habe nach den Besitzern gefragt. Vreni & Ueli sind aus dem Luzernischen, pensioniert und jetzt auf Weltreise. Vreni und Ueli

 

Herausforderungen

Ich wurde immer mal wieder per Mail gefragt was denn bisher meine grössten Herausforderungen unterwegs waren. Hier sind sie:

  1. Krankheit. Ist schon zuhause mühsam. Aber in einem fremden Land, in einer fremden Kultur? Gut, wenn man dann Freunde vor Ort hat. (Couchsurfing sei Dank). Jetzt bin ich immerhin wieder fit.
  2. Hitze + Hügel. Besonders die Kombination von beidem. Wenn die Sonne voll brennt, kann man einfach nicht mehr Fahrrad fahren. Das bedingt einen speziellen Fahrrythmus: Morgens nach dem aufstehen bald los, rechtzeitig Pause machen und dann gegen Abend wieder los. Zum Glück gibt es hier auch einen (teilweisen) Gewöhnungseffekt. Ich bin nach der Siesta auch schon bei 37 Grad Celsius wieder losgefahren und es ging gut.
  3. Motivation und Entscheidungen. Ist besonders taff wenn man alleine ist. Manchmal mag man einfach nicht mehr. Will nicht weiter. Will nach Hause. Will seine Ruhe oder seine Lieben von zuhause um sich haben.
    Alles muss selbst entschieden werden. Wie lange fahre ich heute noch? Bleibe ich hier, gehe ich weiter?
  4. Müdigkeit. Die Sonne geht früh auf, ich fahre Abends oft noch. Wenn ich eingeladen werde kann ich sowieso nicht allzu früh einschlafen. Ich bin etwas heikel wenn es um Schlaf geht. Ich kann nicht einfach überall und zu jeder Tageszeit einschlafen und wenn um 5 die Sonne aufgeht dann bin ich bald wach. Das heisst ich bin oft müde, was manchmal mühsam ist.
  5. Rumänien hat mich herausgefordert.
  6. Wilde Hunde. Sind jedesmal für einen Adrenalinschub verantwortlich.
  7. Verständigungsschwierigkeiten. Ich habe mir oft gewünscht mehr mit den Menschen die ich antreffen kommunizieren zu können, aber zu Problemen hat es kaum geführt. Auch wenn mit Händen und Füssen zu reden noch lange nicht so einfach ist wie manche meinen. Bedeuten doch viele Zeichen anderorts was anderes. Bis ich die Geste für ‘Ich gehe in die Moschee beten und komme dann zurück’ verstanden habe…

Mit dem Material habe ich kaum Probleme. Das alte, bewährte Material muss manchmal geflickt werden. Und das neue, gute tut seinen Dienst. Ausser dem Veloständer, jeder den ich hatte ging kaputt. Es lastet einfach zuviel Gewicht drauf… Ich hatte einige Platten, aber ein echtes Problem ist das nicht.

 

Zeit für ein Update

Ich bin gerade in Urfa. Etwas krank, aber bei einem tollen Ehepaar zu Gast, hier kann ich mich ein paar Tage gut erholen.

Ich habe das erste Mal ein Stück Weg mit Zug und Bus zurückgelegt. Zum einen weil es sich krank nicht so gut Velo fährt und zum anderen aus Zeitgründen: mein Visum für den Iran ist ab dem 24.Juli gültig. Ein bisschen später einreisen macht ja nichts, ich habe ja ein 3-Monate-Visum, aber viel später, das wäre dann doch schade. Schade ist auch, dass die iranische Botschaft solche Machtspiele nötig hat, ich bin nicht der einzige dessen Visum willkürlich auf ein früheres Datum ausgestellt wurde.
Irgendwie fühlt es sich komisch an eine Veloreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu unterbrechen. Man kriegt den Wechsel der Landschaft nicht mehr auf die gleiche Art mit. Aber es ist rundet die Erfahrung eines Landes auch ab. In türkischen Zügen werden die Sitzplätze offenbar mehrfach verkauft und so sass ich in einem Sechserabteil mit 8 Leuten. Es hatte 1,2 fliegende Händler im Zug, jetzt verstehe ich die Leute die sich von der Türkei an Asien erinnert fühlen. Der Zug ist klar das billigere Transportmittel, entsprechend bekommt man auch mehr Eindrücke. Dafür ist er auch ziemlich langsam und unpünktlich. Im Fahrplan stand er fahre um 4, er fuhr dann um halb 6. Das Busnetz der Türkei hingegen ist bekannt für seine Qualität. Es werden sogar Snacks gereicht.

Ich bin nun auch schon in der Nacht gefahren. Wenn die Strasse gut ist, geht es ohne Probleme. Es ist wirklich wunderbar wenn es plötzlich kühl ist, man eine Brise spürt und dabei auch noch gut vorwärtskommt. Ich bin allerdings nie länger als bis um 12 gefahren.

Ich war auf dem Berg Nemrut. Das war eindrücklich. Und anstrengend. Die Strasse ist einfach nur steil, ich habe mehr als Tausend Höhenmeter an einem Tag gemacht. Das meiste stossend. Dafür wurde ich am nächsten Morgen mit einem prächtigen Sonnenaufgang belohnt (der schönste der Türkei heisst es).

Inzwischen bin ich in der Osttürkei. Viele kurdische Dörfer und hier in Urfa gibt es auch arabische Minderheiten. Die Unterschiede wirken auf den ersten Eindruck eher fein, aber sie sind vorhanden. Die Dörfer wirkten ärmlicher als im Westen, das Essen ist billiger. Dreimal hatte ich Kinder die mir “money, money” nachgerufen haben. Ich habe dann aber herausgefunden, dass es weniger darum geht unbedingt Geld von dem Fremden zu bekommen, sondern dass sie vielmehr gar nicht wissen was sie tun. Bei der ersten Kinderschar habe ich gleich selber die Hand hingehalten und dann eine Frucht bekommen. … Ok, ihr wisst einfach nicht was ihr tut, oder? Beim nächsten Mal habe ich mich in meinem Wörterbuch schlau gemacht und das Kind gefragt wieso es bettelt. Es ist beschämt weggelaufen. Scheinbar war es eine neue Erkenntnis für ihn als Bettler betrachtet zu werden.

PS: Ich habe auch mal wieder ein paar Fotos hochgeladen. Schaut sie euch an.

 

Neue Photos

Ich habe Photos von Serbien und Rumaenien hochgeladen.

Belgrad

Serbien oestlich von Belgrad

Rumaenien

 

In einer fremden Stadt

Ich habe wieder etwas gelernt: Komme nie auf die Idee du könntest in einer fremden Stadt noch schnell schnell was erledigen.

Ich hatte gestern eine einfache todo-Liste:

  • Paket mit nicht mehr gebrauchtem Zeugs nach Hause schicken
  • Karte der Donauroute kaufen
  • Eine SD-Karte kaufen

Sollte sich schnell erledigen lassen, oder? Nun ja, …

Dank meiner verbesserten Planung wusste ich vom Hostelpersonal wo es eine Post gibt und dass es darin auch einen kleinen Laden hat in dem man Pakete kaufen kann. Ich kam relativ schnell zu einem billigen Paket. Doch danach hatte es mehrere Schlangen, verschieden lang, ich wusste nicht an welche ich anstehen muss. Fragte jemanden der begann mit jemand anderem zu diskutieren und irgendwann sagten sie, ich müsse um das Gebäude rum in einen anderen Gebäudeteil. Dort angekommen hatte es keine Schlange und einen Beamten der Englisch konnte. Waou. Mein Paket wog etwa 3 Kilo und er wollte dafür 9900 Forint. Ich zahlte, rechnete und realisierte, dass das rund 50 Franken sind! Ich hätte nicht gedacht, dass das so teuer werden könnte! Ich redete mit ihm und wir machten die ganze Transaktion rückgängig. Puh! Dann fand ich heraus, dass Pakete unter 2 Kilo um einiges billiger sind weil die noch als normale Post durchgehen und über 2 Kilo muss man dafür Zollpapiere ausfüllen etc., das macht es teurer. Ich nahm alles aus dem Paket heraus was den Preis nicht wert war, schaute, dass es unter 2 kg kam, ging wieder in den anderen Gebäudeteil, hatte ein babylonisches Gespräch mit dem Schalterbeamten und mein Paket ist auf dem Weg. Jetzt noch 5200 Forint teuer, rund 25 Franken. War es das wert?

Für die Donaukarte empfahl mir Annika, die Hostelbetreuerin, einen grossen Buchladen, gab mir das Gebäude an an einem grossen Platz. Darin hatte es nur Kleider, obendrauf aber ein Schild auf dem ‘Libris’ stand, ich dachte das muss wohl gemeint sein, fragte jemanden wo denn der Libris ist. In diese Richtung (Handzeichen), im West End City Center. Suchte dort und fand ein Pendant zu unserem Ex Libris. Also sicher keine grosse Kartenauwahl. Wieder fragen wo denn nun der grosse Bücherladen ist. Er war bloss auf der anderen Seite des Platzes! Keine Donauradwegkarte. Zum Glück hatte ich aus dem Hostel noch einen zweiten Tip, einen Laden nur mit Karten. Dort wurde ich dann fündig. Nicht die beste Donauradkarte, aber die zweitbeste. Yes! Nur mit der Strassenkarte der Donau entlang zu fahren wäre wohl wieder ziemlich mühsam geworden.

Dann die SD-Karte. All die Handyläden hatten entweder 1GB-Karten oder nix. Wieder zurück in das Shoppingcenter, dort rumgefragt bis mir jemand den Mediamarkt empfahl (Ahhh, das kenne ich doch! – Wir sind halt immer noch in Europa.) und dort fand ich auch schnell was ich suchte.

 

Planung

Ich habe mich darauf gefreut, auf eine Reise zu gehen ohne zu planen. Klar, das nötigste habe ich geplant, Visas zum Beispiel. Aber wo ich am Abend übernachten werde, das sehe ich vorzu, wie weit ich jeden Tag komme: mal sehen.

Doch jetzt habe ich gelernt, dass eine gewisse Planung durchaus ihre Vorteile hat. Es wäre z.B. nicht dumm, sich kurz zu überlegen wie der Tag etwa aussehen wird, damit man nicht um halb 1 Hunger hat und weit und breit ist kein Restaurant und eingekauft hat man auch nichts.

Und bevor man aus dem Hostel oder Hotel rausgeht, sollte man sich unbedingt überlegen was man eigentlich da draussen will. Sonst findet man sich selber durch die Strassen irrend wieder, nach einen Laden suchend den es in dieser Stadt scheinbar nicht gibt oder ein Restaurant suchend ‘mit guter lokaler Küche und einem guten Preis-/Leistungsverhältnis’, das man natürlich nicht per Zufall finden wird.

Mit einem Minimum an Planung kann man das Hostelpersonal nach Tipps fragen und kann die Stadt dann umso mehr geniessen. Schluss mit dieser kompletten Planlosigkeit!

 

Neue Photos: Wien und Bratislava

Scheint so also wären die letzten Tage meine Photos auf der Homepage nicht angezeigt geworden. Das kommt davon, wenn man seinen Blog selber zusammenbastelt…

Auf jeden Fall sollten jetzt wieder alle Photos zu sehen sein und ein paar neue von Wien und Bratislava:

Rein und raus aus Wien

Bratislava

 

Vergleich zweier Reisestile

Sam (siehe Post von gestern) fand es schade, dass er manchmal nicht mehr Zeit hat um zu verweilen, um z.B. mehr mit den Kulturen vor Ort in Berührung zu kommen. Er hat Sponsoren und Termine, also nicht beliebig viel Zeit. Ich dafür wünsche mir manchmal ein klareres Ziel zu haben für meine Reise, das würde einiges vereinfachen.

So war es sehr spannend unsere beiden Reisestile zu vergleichen und zu merken, dass man nicht beides haben kann. Sam reist schnell, mit Tempo, für einen guten Zweck, mit Laptop, täglichen Blog-Updates (und Twitter-Feed!).

Ich hingegen reise eher ziellos. Habe zwar eine Richtung, aber lasse mich treiben. Erfahre mich selber. Zeit zum nachdenken. Habe viel mehr Chancen spontan zu sein. Zu verweilen oder abzubiegen wann und wo ich will. Das ginge nicht mit einem so klaren Ziel wie er es hat. Es ist ein Teil meiner Reise, dass ich kein Ziel habe, das ist gegeben und es hat Vor- und Nachteile.

Durch das Gespräch mit ihm wurde mir klar, dass ich mit einem klaren Ziel nicht nur gewinnen würde, ich würde auch gewisse Teile meiner Reise verlieren.